Einfach günstig leben in SMAQamPARK (Berresgasse, 1220 Wien)

raum & kommunikation hat als Teil der SMAQ GmbH (zusammen mit WUP_wimmerundpartner sowie ARTEC Architekten) als geladene WettbewerberInnengemeinschaft am Bauträgerwettbewerb „22., Berresgasse“ für BAG 5 teilgenommen. Die Jury hat das Projekt zur Realisierung empfohlen.

Günstiges und zugleich sozial und materiell reichhaltiges Leben kann nicht allein durch den sozialen Wohnungsbau hergestellt werden, sondern bedarf neuer Formen der Zusammenarbeit und des Teilens. Das Projekt SMAQamPARK erweitert den Begriff des kostengünstigen Bauens auf den Begriff des kostengünstigen Nutzens und schafft Strukturen und Räume, die nach dem Prinzip des Vernetzens – Teilens – Sparens die monatlichen Lebenserhaltungskosten senken können.

Das Konzept „einfach günstig leben“ steht auf 3 Säulen:

  1. Kostengünstige, modulare Vorfertigung mit überdurchschnittlicher Ausführungsqualität, langfristiger Flexibilität und “kleinem Luxus” in Bezug auf Raumhöhen und private Freiräume durch das bereits erprobte und weiterentwickelte SMAQ BausystemSMAQamPark setzt auf eine einfache städtebauliche Lösung auf Basis eines von der SMAQ GmbH entwickelten Bausystems, das großen „räumlichen Luxus“ mit rascher Bauzeit und sehr guter bauwirtschaftlicher Performance verbindet. Die Variabilität des Systems liegt in seiner strukturellen Offenheit und Vielseitigkeit.
  2. Lebenshaltungskosten sparen durch Nachbarschaftshilfe („Vernetzen – Teilen – Sparen“)

    Im Zuge der Entwicklung des neuen Stadtquartiers Berresgasse beabsichtigt das Team (SAG, ÖSW; SMAQ GmbH), eine Grätzlgenossenschaft zu gründen, deren Wirkungsbereich auf den gesamten Stadtteil inklusive der bereits bestehenden angrenzenden Siedlungen ausgedehnt werden soll. Die Grundidee der Genossenschaft liegt in der Selbsthilfe ihrer Mitglieder. Dem Grundgedanken der Genossenschaft folgend sollen die BewohnerInnen des gesamten Stadtteils Berresgasse durch gemeinsame Nutzung Kosten sparen und soziale Kontakte sowie die nachbarschaftliche Unterstützung gestärkt werden.
  3. Baukostenersparnis und Senkung der individuellen Mobilitätskosten durch geteilte Mobilität

    BewohnerInnen der Anlage sowie des gesamten Stadtteils können (als Teil der o.g. Genossenschaft) günstig Mobilität-Teilen Angebote und Logistikdienstleistungen in Anspruch nehmen, u.a. E-Autos, E-Lastenfahrräder, Fahrradanhänger leihen, gekühlte Paketboxendienste in Anspruch nehmen etc.. Die dafür anfallenden Kosten sind wesentlich geringer als die monatlichen Kosten für ein eigenes Fahrzeug.

Wohnhäuser im Dialog: Wohnen mit alles!

Wohnen mit alles!

Das Projekt Wohnen mit alles! ist das Ergebnis der Zusammenarbeit ambitionierter Kooperationspartner an einem gemeinsamen Modellvorhaben. Im Team wurde ein Konzept entwickelt, das im Wesentlichen aus zwei unterschiedlichen Häusern besteht. Im Frühjahr 2010 ging es siegreich aus dem Bauträgerwettbewerb Nordbahnhof 2 (Bauplatz 15C) hervor. raum & kommunikation zeichnete sich verantwortlich für Projektentwicklung und Projektmanagement. Modellhaft an unserem Projekt sind zwei Aspekte:

  • Die Zusammenarbeit eines Bauträgers mit einer Wohngruppe bei gleichzeitig weitreichender Selbstbestimmung der Gruppe, wesentlich ermöglicht durch die Errichtung eines Heimes, das der Gruppe überantwortet wird, sowie Einbindung in die Planung von Anfang an.
  • Die gezielte Nutzung der Ausstrahlungskraft, der Initiative und des Engagements der BewohnerInnen des gemeinschaftlichen Wohnprojektes für das Thema des Interkulturellen Wohnens und für die Identitätsbildung des neu entstehenden Quartiers.

Wohnen mit scharf! – Das Haus für Individualisten aus aller Welt

Hier wird eine breite Palette unterschiedlicher Grundrisse angeboten, so dass ganz verschiedenen Wohnwünschen entsprochen werden kann. Die günstigen Bedingungen der Superförderung erlauben es, sich an unterschiedliche Einkommensgruppen zu wenden, die Einzugshürde ist aufgrund der niedrigen Eigenmittelkosten gering und daher auch für junge Menschen oder Wiener Neulinge leichter zu nehmen. Treffpunkt des Hauses ist das großzügige Café im Erdgeschoss oder – für eigene Veranstaltungen – der Gemeinschaftsraum nebenan. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, je nach persönlichem Bedarf Räumlichkeiten bei Wohnen mit uns! zu nutzen und z.B. dem Verein Wohnprojekt Wien beizutreten oder das car sharing Angebot zu nutzen. Zielgruppe sind junge und junggebliebene Menschen, Leute mit österreichischer, kosmopolitischer oder bikultureller Identität, MigrantInnen erster und zweiter Generation sowie temporär in Wien lebende AusländerInnen, die aufgeschlossen, urban und neugierig sind.

Wohnen mit uns! – Das Heim für eine bunte Gemeinschaft

Der Heimbauteil „Wohnen mit uns!“ wird vom Verein „Wohnprojekt Wien – Verein für nachhaltiges Leben“ in Selbstverwaltung betrieben. Hier besteht die Möglichkeit, sich an der Planung der eigenen Wohnung zu beteiligen und sie so auf die eigenen Bedürfnisse zuzuschneiden. Die umfangreichen Gemeinschaftsräume, Werkstätten, Musikraum, Sauna, Dachterrasse, Bibliothek, Gemeinschaftsküche, Gästeappartement, ein großer Fahrradabstellraum und das Carsharing gehören fix dazu (Wohnen mit alles!), denn soziale und ökologische Nachhaltigkeit im Wohnen sind das Ziel der Gemeinschaft. Zielgruppe sind Menschen jeden Alters und jeder Herkunft, die Interesse am Leben in Gemeinschaft und aktiver Mitgestaltung haben. Kleinteilige Gewerbeeinheiten ermöglichen wohnortnahes Arbeiten und Nutzungsmischung im Quartier und bieten für Kleinstunternehmen und migrantische UnternehmerInnen die oft zitierten Nischen.

Wohnbau Lorystrasse: Haus für alle – Wohnen für immer!

Grundlage der Projektentwicklung war die von raum & kommunikation im Dezember 2008 fertiggestellte Studie für die Wiener Wohnbauforschung: „Neues fürs Altwerden“.

raum & kommunikation hatte die Gelegenheit, schon in der Flächenwidmung und später in der Objektplanung die Ergebnisse und Empfehlungen dieser Studie in konzeptioneller, wirtschaftlicher und planerischer Hinsicht zu berücksichtigen. Ausgangsthese der Studie war es, dass angesichts steigender Lebenserwartung und explodierender Kosten für die Altenbetreuung der Aufenthalt älterer Menschen in einer „normalen“ Wohnsituation aus sozialer, gesundheitspolitischer und volkswirtschaftlicher Perspektive so weit wie möglich verlängert werden müsste. Dementsprechend wären neue Typologien und Angebote für ältere Menschen im Wohnungsneubau zu entwickeln.

Zwei dieser Typologien finden sich im vorliegenden, in der „gewachsenen“, altersmäßig gemischten Stadt liegenden Projekt: die niederschwellig betreute Wohngemeinschaft für ältere Menschen und die barrierefreie, großzügig geschnittene und dennoch relativ kleine „Lebensabends-Wohnung“, die auch Menschen im fortgeschrittenen Alter noch einmal zum Umzug animieren kann.

Wohnhof Orasteig

Projektrealisierung von der Idee zur Fertigstellung bis zum Siedlungsmanagement

Für die Bauträger EGW Heimstätte und die Heimat Österreich gewann raum & kommunikation gemeinsam mit ppag architects und dem Landschaftsarchitekturbüro Stefan Schmidt den ersten Preis im Bauträgerwettbewerb Orasteig (Baugebiet 3) in Wien-Stammersdorf. Dieser stand unter dem Thema „Neue Siedlerbewegung“ und machte „kostengünstiges, innovatives, mitbestimmtes Bauen für Familien im Grünen“ zur Aufgabe.

Ausgehend davon wurde der Wohnhof Orasteig entwickelt, der sich durch eine kleinteilige Erschließung, einen starken Freiraumbezug der Wohnungen und eine große Vielfalt an Grundrissen auszeichnet. Die niedrigen Gebäude gruppieren sich um den zentralen Siedlungsplatz, der ebenso wie die zahlreichen Gemeinschaftsräume gute Voraussetzungen für ein aktives Gemeinschaftsleben in der Nachbarschaft eröffnet. Die Verwaltung und Bespielung der Gemeinschaftsräume erfolgt in Selbstverwaltung. Dazu hat raum & kommunikation ein Mitbestimmungsstatut verfasst und den Prozess der Nachbarschaftsbildung und den Aufbau eines BewohnerInnenbeirats bis ein Jahr nach Besiedlung unterstützt.