Baugruppenprojekt „Kolok-as“

Bei kolok-as handelt es sich um ein gemeinschaftliches Baugruppenprojekt mit 41 geförderten Mietwohnungen, das sehr geschickt nachbarschaftlich orientiertes Zusammenleben und gegenseitige Unterstützung von Alt und Jung kombiniert. Das Projekt wurde Ende 2021 erfolgreich an die Baugruppe übergeben.

Unsere Gesellschaft wird älter, daher braucht es zukunftsorientierte Wohnmodelle, die den neuen Ansprüchen gerecht werden. Das gemeinschaftliche Wohn-projekt kolok-as wendet sich daher speziell an Menschen 50+, Alleinerziehende und Student*innen.

Die Besonderheiten des Projektes sind ein Salon mit Küchenzeile und Dachterrasse, Arbeitsraum, Bibliothek, Kinder- und Jugendraum sowie das Tageszentrum von „Jugend am Werk“ im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteur*innen entstehen Initiativen wie z.B. eine „Helpbase“ von „Jugend am Werk“, dem Betreiber des Tageszentrums für Menschen mit intellektueller bzw. mehrfacher Behinderung im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss des Hauses.

Insgesamt entstehen 41 geförderte Mietwohnungen, davon 18 Wohneinheiten für Personen 50+, vier für Alleinerziehende, eine für je 5 Studierende und 17 Anbotswohnungen zur Vergabe über das Wohnservice Wien.

Leuchtturm Seestadt

Die Baugruppe „Leuchtturm Seestadt” hat sich zum Ziel gesetzt, in einem Mehrgenerationenhaus zu wohnen und dabei eine lebendige und vertrauensvolle Hausgemeinschaft zu pflegen. Das Gebäude wird partizipativ mit den zukünftigen BewohnerInnen geplant und bietet Platz zum Wohnen und Arbeiten,

für Gemeinschaftseinrichtungen, Gewerbeflächen und Freiflächen auf mehreren Ebenen. Die 6 Geschosse plus Untergeschoss sowie der 2-geschossige Gemeinschaftsbereich werden über 2 Stiegenhäuser erschlossen. Die Tragstruktur und die Anordnung der Schächte ermöglichen eine hohe Grundrissflexibilität, die Raumhöhe von 4 m im Erdgeschoss bietet zusätzlich gute Voraussetzungen für unterschiedlichste Nutzungen.

Besonderheiten

  • Baugruppe
  • 46 Heimeinheiten, darunter auch Cluster-Wohnen
  • Generationenmischung
  • 780 m² gemeinschaftlich nutzbare Flächen
  • 960 m² Gewerbefläche speziell für die Zielgruppen Gesundheit und Sozialwesen
  • „Atrium der Nachbarschaft“
  • Flexräume für Wohnen und Arbeiten (temporär anmietbar)
  • 2 Gästeappartements
  • Hausbibliothek, Gästezimmer, Werkstatt, Sauna, Gemeinschaftsküche
  • Tageszentrum von Jugend am Werk im Erdgeschoss
  • Jugendraum, Kinderspielraum
  • Dachterrasse mit großem Dachgarten
  • WG Melange für Personen 55+

Bauträgerwettbewerb 07., Apollogasse – „SOPHIE – über Grenzen hinweg“

SOPHIE setzt sich über Grenzen hinweg und bietet Antworten auf die Fragen der Zukunft und der nächsten Generationen. Der Beitrag schafft Wohn- und Arbeitsraum für eine „Wiener Melange“ von Menschen, Initiativen und Unternehmen, denen ein nachhaltiges, umweltfreundliches Leben und Wirtschaften wichtig ist.

Architektur, Städtebau

SOPHIE schlägt räumliche und inhaltliche Brücken zur Umgebung. Die horizontale Fuge hebt die Trennwirkung der harten Gürtelkante auf und schafft Raum für einen hochwertig ausgestatteten öffentlichen Freiraum, der den Park bis an den Gürtel verlängert. Die Fuge beheimatet eine Mischung aus großzügig gestalteten konsumfreien Aufenthaltsbereichen, Ruhebereichen, ein Cafe und Wasserspiel. Darüber entstehen leistbare Panoramawohnungen mit begrünten Loggien Richtung Gürtel, in Richtung Park Familienwohnungen mit durchlaufenden Balkonen sowie ein Wohnheim „Wohnen ohne Alterslimit“ (WOAL).

Der Altbestand wird bestmöglich genutzt und in seinem Charakter und Erscheinungsbild erhalten. Der Kenyon-Pavillon wird mit zwei dicht bewachsenen, pavillonartigen Baukörpern zur Stollgasse hin ergänzt und gefasst. Im Gebäude befindet sich die ‚Green Base‘, eine Gewerbefläche, die ökosozialen Initiativen und Unternehmen Raum bietet. Der Karl-Ludwig-Pavillon wird in seiner Form belassen und mit einer „grünen Baumkrone“ sensibel aufgestockt.

Mobilität

SOPHIE organisiert Mobilität radikal urban und maximal umweltschonend. Es gibt vor Ort nur eine große Fahrradgarage. Privatautos und Car-Sharing-Fahrzeuge werden in einer bestehenden Hochgarage am Westbahnhof untergebracht. Am Gürtel entsteht mit SOPHIE’s Pier ein neuartiger Logistik-Hub für alle Formen von Zustellung, Abholung und Transporten.

Begrünung, Klimaresilienz

Durch Offenheit und Austausch leistet der Städtebau den wichtigsten Beitrag zur Klimaresilienz und verhindert städtische Hitzeinselbildung. Über die Fuge zieht sich der Park in die Gebäudestruktur hinein. Wie ein Grüner Teppich fällt er über den Gebäudesockel zum Gürtel und seiner Grünfläche hinunter. Die Fuge bildet ein Fenster in den Park, über sie und die öffentlichen Durchgänge wird der Park auch von außen wahrnehmbar. Durch die Fuge strömt kühlende Luft und Licht in den Stadtteil. Der Grüne Teppich und die vertikale Gebäudebegrünung verbessern das Mikroklima und kühlen die Gebäude. Die Hülle des Neubaus wird in Passivhausqualität mit kontrolliert frischer, vorgewärmter respektive vorgekühlter Luft errichtet. Wärme und Kälte für die Neubauten werden mittels Wasser-Wasser-Wärmepumpe aus dem Grundwasser gewonnen. Das Grundwasser wird thermisch genutzt und für die Grünbewässerung eingesetzt.

Soziale Nachhaltigkeit

Im Sockel des Neubaus wird eine neue Form von semi-kommerzieller Gemeinwesenökonomie geschaffen. Die Grätzel-Rezeption entwickelt und vermittelt Teilen-und-Sparen Angebote, Dienstleistungen und Beratung und managt die Freizeiteinrichtungen. In Kooperation mit WOAL entsteht ein Stützpunkt und eine Anlaufstelle für die Bewohner*innen der Anlage und für alle Interessierten der angrenzenden Viertel.

Neu Leopoldau: Junges Wohnen in “Generation XYZ”

Das Gebäude mit 65 geförderten Wohnungen (davon 26 SMART-Wohnungen) ist flexibel, offen, modular, zuschaltbar, temporär und anlassbezogen nutzbar. Den individuellen Bedürfnissen entsprechend, ermöglicht die Vielfalt der Wohnungstypologien eine bunte Durchmischung. Das Wohnungsangebot umfasst Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit privaten Freiflächen und „Plusräumen“.

Die „Plusräume“ sind Zonen zwischen den verglasten Eingangstüren und den Wohnungen. In ihrer Offenheit gegenüber dem Stiegenhaus fördern diese Übergangsbereiche die Kommunikation im Haus. Die Bespielung definieren die Bewohner*innen jeweils selbst: vom Atelier über ein Friseurstudio bis hin zum Home Office ist vieles möglich. Ein Gemeinschaftsraum sowie die quartiersübergreifende Sommerküche schaffen weitere Begegnungsorte im Haus. So entsteht ein lebendiger, vielfältiger Kommunikationsraum mit Platz für flexible Nutzungen in den angrenzenden Räumen, beides essentiell für „junges Wohnen“.

Die Freiflächen sind mit Baumbepflanzungen, Sitzmöglichkeiten, Spielplatz und einer großen Wiese rund um das Gebäude ausgestattet. Der Gemeinschaftsbereich lädt mit Hochbeeten zum „Garteln“, die Gemeinschaftsküche zum Kochen ein. Im Anschluss dient ein großzügiger Sitzbereich als Treffpunkt und Essplatz im Freien.

Besonderheiten

  • Offenes und kommunikatives Stiegenhaus
  • „Plusräume“
  • Großzügige Gemeinschaftsflächen

Einfach günstig leben in SMAQamPARK (Berresgasse, 1220 Wien)

raum & kommunikation hat als Teil der SMAQ GmbH (zusammen mit WUP_wimmerundpartner sowie ARTEC Architekten) als geladene WettbewerberInnengemeinschaft am Bauträgerwettbewerb „22., Berresgasse“ für BAG 5 teilgenommen. Die Jury hat das Projekt zur Realisierung empfohlen.

Günstiges und zugleich sozial und materiell reichhaltiges Leben kann nicht allein durch den sozialen Wohnungsbau hergestellt werden, sondern bedarf neuer Formen der Zusammenarbeit und des Teilens. Das Projekt SMAQamPARK erweitert den Begriff des kostengünstigen Bauens auf den Begriff des kostengünstigen Nutzens und schafft Strukturen und Räume, die nach dem Prinzip des Vernetzens – Teilens – Sparens die monatlichen Lebenserhaltungskosten senken können.

Das Konzept „einfach günstig leben“ steht auf 3 Säulen:

  1. Kostengünstige, modulare Vorfertigung mit überdurchschnittlicher Ausführungsqualität, langfristiger Flexibilität und “kleinem Luxus” in Bezug auf Raumhöhen und private Freiräume durch das bereits erprobte und weiterentwickelte SMAQ BausystemSMAQamPark setzt auf eine einfache städtebauliche Lösung auf Basis eines von der SMAQ GmbH entwickelten Bausystems, das großen „räumlichen Luxus“ mit rascher Bauzeit und sehr guter bauwirtschaftlicher Performance verbindet. Die Variabilität des Systems liegt in seiner strukturellen Offenheit und Vielseitigkeit.
  2. Lebenshaltungskosten sparen durch Nachbarschaftshilfe („Vernetzen – Teilen – Sparen“)

    Im Zuge der Entwicklung des neuen Stadtquartiers Berresgasse beabsichtigt das Team (SAG, ÖSW; SMAQ GmbH), eine Grätzlgenossenschaft zu gründen, deren Wirkungsbereich auf den gesamten Stadtteil inklusive der bereits bestehenden angrenzenden Siedlungen ausgedehnt werden soll. Die Grundidee der Genossenschaft liegt in der Selbsthilfe ihrer Mitglieder. Dem Grundgedanken der Genossenschaft folgend sollen die BewohnerInnen des gesamten Stadtteils Berresgasse durch gemeinsame Nutzung Kosten sparen und soziale Kontakte sowie die nachbarschaftliche Unterstützung gestärkt werden.
  3. Baukostenersparnis und Senkung der individuellen Mobilitätskosten durch geteilte Mobilität

    BewohnerInnen der Anlage sowie des gesamten Stadtteils können (als Teil der o.g. Genossenschaft) günstig Mobilität-Teilen Angebote und Logistikdienstleistungen in Anspruch nehmen, u.a. E-Autos, E-Lastenfahrräder, Fahrradanhänger leihen, gekühlte Paketboxendienste in Anspruch nehmen etc.. Die dafür anfallenden Kosten sind wesentlich geringer als die monatlichen Kosten für ein eigenes Fahrzeug.

Das WoGen Quartiershaus – gemeinschaftlich wohnen und kooperativ arbeiten

Die WoGen Wohnprojekte-Genossenschaft e.Gen. wird am Standort ‘Wien Hauptbahnhof, Leben am Helmut Zilk Park’ das WoGen Quartiershaus errichten, in dem ein neuer Typus eines städtischen Mischnutzungskomplexes verwirklicht wird. Das Projekt wurde im März 2017 vom Quartiersentwicklungsgremium in der 2. Stufe eines Bewerbungsverfahrens zur Realisierung empfohlen und wird bis 2020 von Der WoGen mit ihren PartnerInnen realisiert. Besonders ist dabei die kooperative Projektentwicklung in enger Zusammenarbeit zwischen Bauträger, Generalplaner, Projektleitung und PlanerInnen (Architektur, Freiraum, FachplanerInnen).

Gemeinschaftlich Wohnen: Die WoGen Wohnungscluster

Das WoGen Quartiershaus bietet den Arbeitenden und BewohnerInnen gemeinsam nutzbare Flächen und individuelle Ausbaumöglichkeiten. Das Konzept lautet kurz gefasst: „Teilen und wieder verbinden: Mehr Fläche für dasselbe Geld“. Dies wird bei den Wohnnutzflächen in den Obergeschossen erreicht durch sogenannte ‘Clustertypen’. Dies sind kompakte, zum Teil räumlich überhöhte Kleinwohnungstypen, vollständig mit Bad, WC und Kleinküche ausgestattet. Raumhöhen bis zu 4,5 m (+raum) ermöglichen einen Ausbau der Lufträume in mehreren optimierten Möblierungsvarianten. Es gibt sowohl gemeinschaftlich genutzte Räume innerhalb eines Wohnungsverbands oder Clusters, als auch gemeinschaftliche Räume, die vom ganzen Haus genutzt werden können.

Gemeinschaftlich Wohnen: Die WoGen Wohngruppe

Die Wohnnutzflächen in den Obergeschossen des WoGen Quartiershauses richten sich an ein klassisches Baugruppenpublikum bzw. an Menschen, die ‘fortgeschritten’ in Gemeinschaft wohnen wollen, darunter auch Familien. Die Geschoßwohnungen, durchwegs mit erhöhten Raumhöhen geplant, eignen sich auch gut für gemeinschaftliches Wohnen im Alter.

Kooperativ Arbeiten: Gewerbliche Sockelzone / Stadtwerkstatt

Neben dem WoGen Unternehmenssitz soll das Haus auch Platz bieten für andere gemeinwohlorientierte Unternehmen. In der Stadtsockelzone im Inneren der Bauplätze wird eine ‘Stadtwerkstatt’ geschaffen, an der auch die BüromieterInnen der Haupthäuser partizipieren sollen. Die Stadtwerkstatt ist neuen Arbeitsformen und Arbeitswelten verpflichtet, darunter neuen Formen der Kleinproduktion und des künstlerischen Handwerks, die nach speziellen Flächenzuschnitten, gemeinsamer Infrastruktur und auch nach städtischem Umfeld suchen. Eine Raumhöhe von bis zu 5m, freie Möglichkeiten in der Grundrissgestaltung und eine solide technische Grundausstattung ermöglichen eine Vielzahl von Nutzungen.

Der verbindende Stadtbalkon ist als große, teilweise intensiv begrünte Freifläche ausgebildet, die den Baublock zum und für den umgebenden Stadtraum öffnet.

SMAQ-Max – Smart Quartier St. Pölten

In zentraler Lage in St. Pölten und in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof (Maximilianstraße) entsteht SMAQ-Max, ein kostengünstiger Wohnbau mit 185 Einheiten, welcher als Systembauwerk in einer Mischbauweise aus Holz- und Stahlbetonfertigelementen vor Ort montiert wird.

Die Geschossstruktur der Gebäude („Decks“) wird aus Stahlbetonstützen mit betonvergossenen Stahlträgern und dazwischenliegenden Betonfertigteil-Hohldielen als unbrennbare Tragstruktur errichtet. Die thermische Gebäudehülle (Fassade) wird als vorgefertigte Holzkonstruktionen montiert. Die Wohnungen sind ausschließlich durchgesteckte, querlüftbare Einheiten in Ost-West Orientierung. Die klare Grundstruktur mit gerasterter TGA-Versorgung innerhalb der vier Bauteile schafft Raum für Flexibilität. Die Wohneinheiten sind in unterschiedlichen Größen konzipiert, einfach miteinander kombinierbar, teils werden sie nutzungsneutral errichtet. Die Raumhöhe der Regelgeschosse beträgt 2,80m. Die obersten beiden Ebenen der vier Bauteile werden jeweils als Maisonette-Wohnungen ausgebildet.

Der Freiraum ist ein wesentlicher Bestandteil des Wohnungskonzepts: Die beidseitig ca. 300cm auskragenden Stahlbetonplatten ermöglichen einerseits eine großzügig erlebbare Laubengangerschließung mit Aufenthaltsqualität und Freifläche als Stauraum vor den Wohnungseingängen, sowie private Loggien- und Terrassenflächen im rückwärtigen Bereich.

Die Erschließungszonen sind über Brücken mit den vier Häusern im Niveau des dritten Obergeschosses in Verbindung und erreichen letztlich eine gemeinsam nutzbare Dachterrasse. Der Freiraum der Erdgeschosszone gliedert sich in platzähnliche Bereiche und Grünzonen zwischen den einzelnen Baukörpern und im rückwertigen Bereich der Häuser in Zonen gemeinschaftlicher Gärten und Spielrasenflächen.

Wohnheim Baugruppe LiSA

Baugruppe LiSA in der Seestadt

In der Seestadt Aspern ist Österreichs erstes Baugruppen-Stadtquartier mit insgesamt 5 Baugruppen-Projekten in unmittelbarer Nachbarschaft entstanden. Die Baugruppe LiSA ist Teil dieser völlig neuartigen Konstellation, die die einzigartige Chance bietet, dieses Quartier gemeinsam zu bespielen und mit einer lebendigen Nachbarschaft zu beleben.

Ein Grundkonzept und viel Platz für eigene Ideen

LiSA lehnt sich an die Prinzipien des Wohn- und Kulturprojektes Sargfabrik an und kann sich dessen Erfahrung im Planungs- und Bauprozess und im 15-jährigen gemeinschaftlichen Lebens zunutze machen. Die Baugruppe LiSA setzt aber ihre eigenen Schwerpunkte, sie erweitert und modifiziert die Prinzipien des gemeinsamen Zusammenlebens.

Gemeinschaftliches Wohnen – unterschiedlich intensiv

LiSA stellt das Grundprinzip gemeinschaftlich orientierten Wohnens in den Vordergrund: der intime Kern des Wohnens soll/muss privat sein. In Ergänzung gibt es möglichst vielseitige, gemeinschaftlich genutzte Einrichtungen, die Kommunikation fördern, aber auch zur Bereicherung der Wohnfunktionen und zur Kostenersparnis beitragen, da hierdurch im privaten Bereich Wohnfläche reduziert werden kann. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, Stockwerksgemeinschaften – also kleinere Gemeinschaften innerhalb der Baugruppe (ca. 40 Wohneinheiten) zu bilden.

Flexible Grundrisse und Grünflächen auf verschiedenen Ebenen

Die architektonische Grundidee ist, kleine, kombinierbare, frei ausbaubare Geschoßwohnungseinheiten in einem kompakten, ökologisch optimierten Baukörper zu errichten. Den Wohneinheiten im Süden vorgelagert ist eine breite Balkon- und Erschließungszone. In einiger Entfernung vor dem Wohnbaukörper liegen die Nebengebäude Atelierhaus und Kinderhaus mit Dachterrasse.

Wohnhäuser im Dialog: Wohnen mit alles!

Wohnen mit alles!

Das Projekt Wohnen mit alles! ist das Ergebnis der Zusammenarbeit ambitionierter Kooperationspartner an einem gemeinsamen Modellvorhaben. Im Team wurde ein Konzept entwickelt, das im Wesentlichen aus zwei unterschiedlichen Häusern besteht. Im Frühjahr 2010 ging es siegreich aus dem Bauträgerwettbewerb Nordbahnhof 2 (Bauplatz 15C) hervor. raum & kommunikation zeichnete sich verantwortlich für Projektentwicklung und Projektmanagement. Modellhaft an unserem Projekt sind zwei Aspekte:

  • Die Zusammenarbeit eines Bauträgers mit einer Wohngruppe bei gleichzeitig weitreichender Selbstbestimmung der Gruppe, wesentlich ermöglicht durch die Errichtung eines Heimes, das der Gruppe überantwortet wird, sowie Einbindung in die Planung von Anfang an.
  • Die gezielte Nutzung der Ausstrahlungskraft, der Initiative und des Engagements der BewohnerInnen des gemeinschaftlichen Wohnprojektes für das Thema des Interkulturellen Wohnens und für die Identitätsbildung des neu entstehenden Quartiers.

Wohnen mit scharf! – Das Haus für Individualisten aus aller Welt

Hier wird eine breite Palette unterschiedlicher Grundrisse angeboten, so dass ganz verschiedenen Wohnwünschen entsprochen werden kann. Die günstigen Bedingungen der Superförderung erlauben es, sich an unterschiedliche Einkommensgruppen zu wenden, die Einzugshürde ist aufgrund der niedrigen Eigenmittelkosten gering und daher auch für junge Menschen oder Wiener Neulinge leichter zu nehmen. Treffpunkt des Hauses ist das großzügige Café im Erdgeschoss oder – für eigene Veranstaltungen – der Gemeinschaftsraum nebenan. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, je nach persönlichem Bedarf Räumlichkeiten bei Wohnen mit uns! zu nutzen und z.B. dem Verein Wohnprojekt Wien beizutreten oder das car sharing Angebot zu nutzen. Zielgruppe sind junge und junggebliebene Menschen, Leute mit österreichischer, kosmopolitischer oder bikultureller Identität, MigrantInnen erster und zweiter Generation sowie temporär in Wien lebende AusländerInnen, die aufgeschlossen, urban und neugierig sind.

Wohnen mit uns! – Das Heim für eine bunte Gemeinschaft

Der Heimbauteil „Wohnen mit uns!“ wird vom Verein „Wohnprojekt Wien – Verein für nachhaltiges Leben“ in Selbstverwaltung betrieben. Hier besteht die Möglichkeit, sich an der Planung der eigenen Wohnung zu beteiligen und sie so auf die eigenen Bedürfnisse zuzuschneiden. Die umfangreichen Gemeinschaftsräume, Werkstätten, Musikraum, Sauna, Dachterrasse, Bibliothek, Gemeinschaftsküche, Gästeappartement, ein großer Fahrradabstellraum und das Carsharing gehören fix dazu (Wohnen mit alles!), denn soziale und ökologische Nachhaltigkeit im Wohnen sind das Ziel der Gemeinschaft. Zielgruppe sind Menschen jeden Alters und jeder Herkunft, die Interesse am Leben in Gemeinschaft und aktiver Mitgestaltung haben. Kleinteilige Gewerbeeinheiten ermöglichen wohnortnahes Arbeiten und Nutzungsmischung im Quartier und bieten für Kleinstunternehmen und migrantische UnternehmerInnen die oft zitierten Nischen.

Wohnen und Mobilität – Sondierungsprojekt

Der Wohnort hat großen Einfluss auf das persönliche Mobilitätsverhalten. Oft werden aber im Wohn- und Siedlungsbau die Themen Wohnen und Mobilität separat betrachtet und neue Angebote zur multimodalen Mobilität im Planungsprozess nicht ausreichend berücksichtigt. Es galt daher im Projekt die relevanten Schnittstellen zwischen den beiden Bereichen Wohnen und Mobilität darzustellen und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten herauszuarbeiten. Das Projektergebnis ist ein neues Modell zur Gestaltung wohnortspezifischer, urbaner Mobilitätssysteme. Konkret wurden drei wohnstandortbezogene Mobilitätsprodukte entwickelt und vertieft, die in Dimensionierung und Ausstattung skalierbar sind und somit auf die jeweiligen räumlichen Bedürfnisse vor Ort angepasst werden können. Mit der Durchführung von Fokusgruppen sowie eines ExpertInnenworkshops konnten die Produktideen auf ihre Validität und Umsetzungsmöglichkeit überprüft werden.

Eine im Rahmen des Projektes entwickelte Produktidee war die Errichtung und Betrieb eines Mobility Points, wo BewohnerInnen emissionsarme Fahrzeuge wie E-Autos, E-Bikes oder E-Lastenräder ausleihen können. Das Vorhaben zeigt, wenn Wohnen und Mobilität integriert betrachtet werden, dass in Bauvorhaben (a) weniger Stellplätze notwendig sind, als es die Gesetzgebung vorsieht, (b) Autobesitz nicht zwingend notwendig ist, wenn Sharing-Angebote in unmittelbarer Umgebung zur Verfügung stehen und (c) umweltfreundliche Fahrzeuge gezielter gefördert werden können, die weniger Emissionen haben.

Als Folge des Sondierungsprojektes wurde vom Projektteam die Firma MO.Point Mobilitätsservices GmbH gegründet, die Planung, Errichtung und Betrieb von Mobility Points in Wohnhausanlagen und Stadtteilen anbietet. Die Eröffnung des ersten Mobility Points erfolgte bereits im Juni 2016, gut eineinhalb Jahre nach dem Projektende.