Werkstattverfahren Ternitz
Die Schwarzatal Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsanlagen GmbH (SAG) ist in der namensgebenden Region in Niederösterreich der größte Wohnungseigentümer. Einen erheblichen Teil, nämlich 1.600 Wohnungen ihrer insgesamt 5.000 Einheiten, besitzt sie in der Stadt Ternitz. Dort gehört ihr jede fünfte Wohnung, im Geschosswohnungsbau weit über ein Drittel. Ternitz ist mit rund 15.000 EinwohnerInnen die größte Gemeinde der Kleinregion Schwarzatal, in der rund 35.000 Menschen leben.
Die Stadt unterliegt seit den 1970er Jahren einem strukturellen Wandel. Die den Ort bestimmenden Industrieanlagen haben an wirtschaftlicher Bedeutung verloren, die Zahl der dort Beschäftigten hat abgenommen. Diese Veränderungen machen sich auch im Wohnungsbestand der Schwarzatal bemerkbar. Dieser wurde überwiegend vor 1970 errichtet und entspricht in großen Teilen nicht mehr den heutigen Ansprüchen an die Ausstattung und an den Wohnkomfort.
Bereits im Jahr 2010 wurde raum & kommunikation mit der Durchführung einer Gesamtanalyse des Standorts Ternitz sowie einer vertiefenden Betrachtung der Dreiersiedlung inkl. strategischer Empfehlungen und Entwicklungsszenarien beauftragt.
Das Werkstattverfahren
Aufbauend auf den bereits vorliegenden Ergebnissen hat die SAG im Jahr 2017 raum & kommunikation mit der Konzeption, Organisation und Durchführung sowie der Nachbereitung eines Werkstattverfahrens beauftragt. Dabei handelt es sich nicht um ein öffentliches Verfahren, sondern um einen unternehmensinternen Prozess mit dem Ziel, kreative aber gleichzeitig realistische (finanzierbare) Ideen und Handlungs- bzw. Entwicklungsoptionen sowohl für den Bestand als auch die Baulandreserven der SAG aufzuzeigen. Das Ergebnis dient als Entscheidungshilfe für das zukünftige weitere Vorgehen in Ternitz.
Im Werkstattverfahren arbeiten ExpertInnen unterschiedlicher Fachrichtungen als sog. Kreativgruppe in mehreren moderierten Kolloquien an einem gemeinsamen Ergebnis. Es gibt keine Konkurrenz und kein ‚Siegerprojekt’ o.ä. Das Werkstattverfahren wird voraussichtlich Ende April abgeschlossen. Am Ende soll ein strategischer Aktionsplan stehen, der die wichtigsten Ergebnisse des Werkstattverfahrens bündelt und um Handlungsanweisungen, Entwicklungsschritte und Prioritäten ergänzt.