Glückauf Nachbarn! Modellquartier Integration Duisburg-Vierlinden
Eine nachhaltige Entwicklung der Bergbauregion Ruhrgebiet in Deutschland benötigt Konzepte, die inhaltliche, strategische und räumliche Antworten auf den demografischen Wandel sowie die Bewältigung der Zuwanderung und Integration liefern.
raum & kommunikation wurde vor diesem Hintergrund als eines von vier internationalen Planungs- und Architekturbüros dazu eingeladen, im Rahmen eines dialogorientierten kooperativen Verfahrens ‚Glückauf Nachbarn – Modellquartier Integration’ innovative Lösungsansätze für eine gelingende Integration im Quartier zu entwickeln. Ziel war es, für den Stadtteil Duisburg-Vierlinden ein beispielhaftes strategisches und räumliches Quartierskonzept zu erarbeiten, welches auf verschiedenen Ebenen die soziale und kulturelle Integration unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen fördert. Die Besonderheit des Verfahrens bestand darin, dass integrierte Strategie- und Managementansätze zu den Themen öffentlicher Raum, soziale Infrastruktur, Wohnen und lokale Ökonomie erarbeitet werden sollten, deren modellhafte Erkenntnisse auf andere Räume übertragen werden können.
Kosmos Vierlinden
2018 schließen die letzten verbleibenden Zechen im Ruhrgebiet. Grundgedanke des Konzepts ist nun, dass zukünftig die Gemeinschaftsbildung nicht mehr über die gemeinsame Arbeit in der Zeche erfolgt, sondern im Stadtteil, und dort insbesondere im öffentlichen Raum. Kurz gesagt: die Gemeinschaft aus der Grube wird zu einer Gemeinschaft im Quartier. Ziel ist, die vorhandene integrative ‚Bergbauenergie’ in den Stadtteil zu bringen und ihn so aufzuwerten, dass statt der Zeche das Quartier den neuen Lebensmittelpunkt für die Menschen darstellt. Daher der Projekttitel ‚Kosmos Vierlinden’: als Modellquartier Integration muss Vierlinden in Zukunft mehr sein als ein ‚normales’ Stadtrand-Wohnviertel, nämlich ein Ort, der das Zusammenleben im Stadtteil fördert und durch geeignete Rahmenbedingungen dazu beiträgt, eine neue lokale Community bzw. Quartiersidentität auszubilden. Ziel ist eine gemeinsame Identität auf Basis einer gemeinsamen Geschichte des Bergbaus, die im öffentlichen Raum und im öffentlichen Leben gelebt wird.
Die ‚Bergbauenergie’ in den Stadtteil bringen
Ausgehend von der Grundidee wurden Handlungsfelder definiert und Mindestanforderungen sowie Maßnahmen abgeleitet. Die Projekte und Maßnahmen wurden anhand von Vertiefungsbereichen mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten beispielhaft dargestellt. Wichtigstes Ziel war, die vielfältigen sozialen Gruppen in Vierlinden stärker zu Aktivitäten im öffentlichen Raum zu animieren und die verbindenden Möglichkeiten des Quartiers stärker herauszustreichen, ja am Ende: die soziale Vielfalt in einer starken Gemeinschaft zu fördern.
Die Ergebnisse wurden am 5. Juli von den Planungsteams im Rahmen einer Abschlussveranstaltung vorgestellt, und werden voraussichtlich in Form einer Ausstellung der interessierten Öffentlichkeit präsentiert. Nähere Informationen zum Verfahren finden Sie hier.